Förderverein Ernst-Barlach-Museum
„Altes Vaterhaus“ in Ratzeburg e.V.

- Presseresonanz 2011 -



 

9. Februar 2011



Günter Grass, die Brüder Grimm und die deutsche Sprache
Der Literaturnobelpreisträger las in Ratzeburg aus seinem neuen Buch




Rund 400 Zuhörer waren in die St. Petri-Kirche
gekommen, um Literaturnobelpreisträger
Günter Grass aus seinem neuen Buch lesen zu hören.
Foto: Teckenburg

 

Ratzeburg (te). Literaturnobelpreisträger Günter Grass und sein neues Buch, die Brüder Grimm und die deutsche Sprache: Diese Zusammenstellung versprach von vornherein einen unterhaltsam anregenden Abend. So waren dann auch rund 400 Zuhörer in die St. Petri-Kirche gekommen, um Grass aus „Grimms Wörter - eine Liebeserklärung" lesen zu hören. Sie lauschten gebannt und hatten viel Vergnügen an dem literarischen Ausflug in die Geschichte und Sprache. Der Schriftsteller, der seit langem im Lauenburgischen lebt, unterstützt den Förderverein Ernst Barlach-Museum „Altes Vaterhaus" in Ratzeburg seit dessen Gründung 2001 mit einer alljährlichen Lesung. „Sie lesen zu hören, ist immer wieder eines der größten Geschenke", freute sich Vereinsvorsitzender Pfarrer Felix Evers am Ende der mehr als 60-minütigen Lesung. Das Publikum bedankte sich mit ausgiebigem Beifall.

Zuvor hatte Grass drei Kapitel aus seinem jüngsten Buch gelesen. Thema sind auf 360 Seiten die Lebensgeschichte Jacob und Wilhelm Grimms und ihr „Deutsches Wörterbuch". Die Brüder, die vor allem als Märchensammler bekannt sind, hatten 1838 den Auftrag zum Wörterbuch erhalten. Dabei ist das neue Grass-Buch weit mehr als eine Biografie, sondern - wie schon der Titel verrät - eine Liebeserklärung: und zwar an die deutsche Sprache. Grass nahm das Publikum in Ratzeburg zunächst mit in das Jahr 1837. Die Grimms haben als Mitglieder der „Göttinger Sieben" gerade ihre Ämter verloren. Weiter ging es nach Berlin, wo sie am Wörterbuch arbeiten, und zum Schluss in die Berliner
Akademie, wo Jacob Grimm seine Rede über das Alter hält. Von den Ereignissen der Vergangenheit fand Grass so manchen Weg in die eigene Zeit und zu seinen früheren Büchern. Virtuos, leicht und mit immer wieder überraschenden Gedankenverknüpfungen verfolgte er Wörter und Wortstämme, spazierte quer durch die Jahrhunderte bis ins Computerzeitalter und feierte den Ausdrucksreichtum der deutschen Sprache. Ausgehend vom Nachnamen der Brüder Grimm kam er im munteren Ausflug über grimmig zum Bauchgrimmen und zur Grimasse. Zum Vergnügen des Publikums spürte er dem „A" - ob lang oder kurz - nach sowie dem „Ach" und dem „Daumen". Angeregt von dieser Vielfalt gab es eine lange Reihe von Besuchern, die sich nach der Lesung ein
Grass-Werk vom Autor persönlich signieren ließen.
(
Ratzeburger MARKT Nr. 6 - Mittwoch, 9. Februar 2011)


* * *
 

6. April 2011


Barlachfreunde feiern zehnten Vereinsgeburtstag
Förderverein Ernst Barlach Museum „Altes Vaterhaus" in Ratzeburg
 



Freuen sich über das zehnjährige Vereinsbestehen:
die Vorstandsmitglieder Armin Bubel, Pfarrer Felix Evers
und Ernst Günter Burmester (sitzend v.li.) sowie
Gisela Zarp und Gudrun Pflocksch (v.li.). Fotos: Teckenburg


Ratzeburg (te)
. Highlights gibt es in der zehnjährigen Geschichte des Fördervereins Ernst Barlach Museum „Altes Vaterhaus" in Ratzeburg viele. Herausragendes Projekt war jedoch die große Ausstellung „Ernst Barlach, Käthe Kollwitz - Über die Grenzen der Existenz", die im vergangenen Sommer an mehreren Orten in Ratzeburg zu sehen war. Im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung erinnerten sich die Mitglieder an ein Jahrzehnt Einsatz für das kleine Museum neben der St. Petri-Kirche. In Wittlers Hotel hatten die 28 Mitglieder der ersten Stunde am 17. Januar 2001 den Verein gegründet. Hier treffen sie sich seitdem zur alljährlichen Versammlung. Der Blick zurück zeigt, dass die zurzeit 66 Mitglieder über die Ausstellung hinaus weit mehr geleistet haben. Allein für dieses Projekt trugen sie eine Summe im mittleren fünfstelligen Bereich zusammen aus Spenden und Fördergeldern. Sie unterstützten während der vergangenen zehn Jahre finanziell aber auch eine stattliche Reihe von Ausstellungen mit Künstlern wie Horst Janssen, Heinrich Zille, Else Lasker-Schü-ler und anderen sowie verschiedene Vorträge. Dazu organisierten sie Exkursionen unter dem Motto „auf den Spuren Barlachs", lasen gemeinsam mehrere Bariach-Dramen und ließen das Faltblatt „Barlach-Stadt Ratzeburg - ein Rundgang" drucken.




Der erste und dritte Vereinsvorsitzende, Klaus-Jürgen Mohr (re.)
und Felix Evers (li.). Zweiter Vorsitzender des Fördervereins war
der frühere Propst des Kirchenkreises Lauenburg, Peter Godzik, gewesen.

 

2008 übernahm Felix Evers, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde St. Answer, den Vorsitz. Große Unterstützung hat der Förderverein zeit seines Bestehens von Schriftsteller Günter Grass erhalten. Auch wenn der  Literaturnobelpreisträger nie Vereinsmitglied werden wollte, unterstützte er das Anliegen der Barlachfreunde mit einer alljährlichen Lesung. Erst Ende Januar hatte er vor rund 400 Zuhörern aus seinem neuen Buch „Grimms Wörter" in der St. Petri-Kirche gelesen. Mit ihm gehen auch die Pläne des Fördervereins weiter. Der Vorsitzende Evers kündigte für 2012, wenn die Stadt Ratzeburg ihr 950-jähriges Bestehen feiert, eine Ausstellung mit Grafiken von Günter Grass an. Zunächst steht das laufende Jahr aber erst einmal unter der Überschrift „Zehn Jahre Förderverein". Start war im Januar mit einem Brahms/Schumann-Konzert im Barlach-Museum sowie mit der bereits erwähnten Grass-Lesung. Geplant ist am 10. September noch eine Exkursion „auf Barlachs Spuren" nach Hamburg zum Ohlsdorfer Friedhof sowie ins Jenisch-Haus.
(Ratzeburger MARKT Nr.14 - Mittwoch, 6. April 2011)


* * *
 

20. August 2011


Auf den Spuren Barlachs nach Hamburg

Ratzeburg (pm). Der Förderverein Ernst Barlach-Museum „Altes Vaterhaus" in Ratzeburg lädt ein zu einer Exkursion am Sonnabend, 10. September, nach Hamburg. Dr. Horst Otto Müller führt durch das Ernst Barlach Haus im Jenischpark sowie zu den Grabmälern auf dem Ohlsdorfer Friedhof, die von Barlach entworfen wurden. Es werden öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Abfahrt ist um 8.25 Uhr vor dem Ratzeburger Rathaus (Bushaltestelle), Rückkehr um 19.45 Uhr. Anmeldungen erbittet der Förderverein - möglichst bis zum 31. August - unter der Telefonnummer 04541/808451. (Ratzeburger MARKT vom 20. 8. 2011).